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Herzschmerz

Es sticht, es brennt, es drückt,
es muss raus.
Man geht eines Tags gebückt
aus dem Haus
der Liebe.

Die Liebe, sie ist
etwas and`res als gedacht.
Oft eine List
und ohne bedacht
der Seelen.

Wohin mit dem Herzen,
so ehrlich und rein?
Unerträglich die Schmerzen,
so lasst es sein –
allein.

Die Liebe kommt dort an,
wo sie gebraucht.
Man freut sich daran
und flickt einen Hauch
der Trauer.

Die Gefühle – so wahr –
die man trat,
sind noch da.
In der Tat
stiehlt sie keiner.

Allein mit der Liebe
wird man stark und nicht klein,
wehrt künftige Hiebe
ab wie ein Stein
des Lebens.

Zeitverschwendung? Nicht mehr mit mir!

Es gibt so Momente, da wird einem schlagartig alles bewusst. Da reichen ein paar Sekunden, um lebenswichtige Entscheidungen zu treffen.

Solche Momente häufen sich bei mir. Und ich warte ehrlich gesagt schon auf die nächsten. Momente, in denen ich sagen kann, „Nein, nicht mit mir!“. Ich bin an einem Punkt im Leben angekommen, an dem ich für mich entschieden habe, mir meine Zeit nicht mehr stehlen zu lassen. Von niemandem. Von niemandem, der es nicht ehrlich mit mir meint und die Frechheit besitzt, mir meine wertvolle Lebenszeit zu nehmen. Nein! Das mache ich nicht mehr!

Auslöser soeben war ein Meer von Kinderkotze neben meinem Arbeitsplatz, der heute das Sofa war. Den Tag über war es dauerhaftes Kindergeschrei und Prügeleien zwischen ihnen, sodass ich alle paar Minuten zur Unterbrechung meiner Arbeit gezwungen war. Homeoffice? Habe ich immer. Nicht erst seit Corona. Da hört man als arbeitende Mutter also gerne so Sätze wie „Du hast es gut, bist ja eh zuhause!“. Ja, das ist praktisch, falls die Kinder mal krank oder die Einrichtungen mal wieder geschlossen sind, die Kinder vor Coronamaßnahmen gerettet werden müssen oder, oder, oder. Krankentage kann ich mir als Selbstständige jedoch nicht nehmen. Die Zeit, die ich nicht zum Arbeiten komme, verdiene ich auch nichts. So einfach ist das. Praktisch, gell?

Da tropft und ergießt sich neben meiner Arbeit, die gefühlt 25 Stunden täglich stattfindet, also Kinderkotze über Kind, Couch und natürlich mich. Das ist toll. Duschen, umziehen, Zähne und Möbel putzen, trösten, kuscheln….. wo war ich eigentlich dran? Ok, dann erst dieser Text. Der ebenfalls raus muss, da ich sonst platze. Warum? Nein, nicht wegen meiner Kinder, bei denen ich übrigens tatsächlich froh bin, dass ich jederzeit für sie da sein kann und mich deswegen genau für diese freie Arbeit entschieden habe. Es geht um das ganze Drumherum, das ich mit jedem Tag, den ich älter werde, nicht mehr ertrage.

Es geht mir um Menschen, die meine Zeit verschwenden. Meine wertvolle Zeit. Die mich heute einmal mehr verärgert haben. Die sich entweder über ihre Frechheit gar nicht bewusst sind oder denen ich einfach scheiß egal bin. Ich tippe auf beides. Aber es gibt sie. Menschen, die aufgrund ihrer eigenen Probleme, die sie verdrängen, anderen Menschen die Zeit stehlen, ihre Gutmütigkeit ausnutzen, ihre Ehrlichkeit nicht schätzen. Über deren Gründe nachzudenken treibt einen übrigens genauso in den Wahnsinn wie die Gedanken über das Universum. Also lasse ich es. Die können mich mal! Ein für alle mal.

Ich bin Eigenständigkeit und Alleinsein gewohnt und besitze somit die wunderbare Freiheit, eigentlich auf nur wenige Menschen Rücksicht nehmen zu müssen. Warum ich mich also immer wieder dazu gedrängt fühle, weiß ich nicht so ganz. Es wäre unnötig. Und die Kotze war das perfekte Signal und Symbol dafür.

(Bildnachweis: Pexels)

Hingabe

Zwei Sterne am Himmel, so weit entfernt,
so klein und unerreichbar.

Bewegungslos, der Platz bestimmt,
so leuchten sie, für sich allein.

Das Funkeln spürend, wissen sie nicht,
wie den anderen zu berühren.

Es scheint zwar, aber aussichtslos,
gefangen fühlt man sich.

Der Kraft des Kerns ergeben sie sich,
wenn es unsicher knisternd auch ist.

Alle Liebe, Gottes Hilfe,
strahlen sie, so hell es geht.

Bis explosionsartig sie gehen
hinfort auf den ersehnten Weg.

Ein jeder Funken berührt den andern,
verschmelzt zu einem, durch und durch.

So glänzt der schönste Stern am Himmel
vollkommen, pompöser als zuvor.

(Bildnachweis: Pexels)